Bitte über den Tellerand Richtung Pro Tools schauen

Grundlegen muss ich sagen, dass Nuendo im Vergleich zu Pro Tools in Sachen Audio-Nachbearbeitung um Meilen hinterher hinkt und mir nun klar ist, warum Pro Tools in dem Bereich der Branchen-Standard ist. Es wäre schön, wenn Steinberg hierbei noch eine große Schippe drauflegen würde. Man muss heutzutage in diesem Bereich mit einer DAW schnell arbeiten können. Jeder unnütze Schritt, den man bei der Bearbeitung machen muss, wie z. B., dass man in Nuendo im Arrangement-Fenster immer oben in die Timecode-Spur klicken muss, um den Cursor platzieren zu können, oder auf eine andere Spur, wo zufällig kein anderer Audio Clip an der gewünschten Stelle liegt, ist einfach nur umständlich und wird die Tonstudios, in denen Pro Tools oder Produkte anderer Mitbewerben zum Einsatz kommen, nicht gerade dazu animieren, sich Nuendo zuzulegen.

Ich bin mit Steinberg-Produkten groß geworden und in Sachen Musikproduktion ist Steinberg für mich weit vorn, vor allen anderen Herstellern. Jedoch hat dies nichts mit den Prozessen und Gegebenheiten des Bereiches Audio Post Production in der Praxis in den Tonstudios zu tun. Man merkt hierbei leider sehr deutlich, woher Nuendo kommt.

Grundlegend muss ich sagen, als jemand der seit Jahren in der Audio Post für Film und Fernsehen arbeitet und auch mit Pro Tools gearbeitet hat, dass solche Kommentare nur von Leuten kommen, die sich nicht tiefergehend mit Nuendo auskennen und es sich auch nicht entsprechend eingerichtet haben. Als jemand dem effektives und vor allem schnelles Arbeiten extremst wichtig ist kann ich nur sagen, dass Pro Tools in keiner Weise an den Workflow von Nuendo rankommt und all den Möglichkeiten, die es in Bezug auf Editing bietet - WENN man es sich entsprechend eingerichtet und sich mal tiefergehend mit dem Programm auseinander gesetzt hat, wozu viele allerdings auch nicht bereit zu sein scheinen…

Als im Nov 2017 Cakewalk Sonar gestorben ist haben wir uns Cubase, ProTool, StudioOne … usw. über viele Wochen sehr genau angeschaut.
Wir sind im Bereich Digitalisieren von analogen Tonträgern tätig und ich schneide am Tag um die 500 bis 1.000 mal in Clips. Zahlreiche Nachbearbeitungen, Rendern mit iZotope um Audio-Material - in Massen - zu Entrauschen.
Nach 4 Wochen sehr intensiver Tests (3 Personen) flog bei uns ProTools als erstes raus - und wir entschieden uns dann für Cubase - später Nuendo. Zumindest im 4-Wochen-Test war der Workflow von Cubase um Klassen besser als der ganze Rest.
Und ich klicke wirklich 1000-mal am Tag ins Fenster um Positionen aufzusuchen um dort Bearbeitungen zu machen. Gerade die Makro-Sprache erfüllt nahezu jeden Wunsch.

Ich wünsche mir nur, dass endlich “Bereiche Markieren” und Schneiden ohne Umschalten des Werkezugs möglich ist. Soll ja in der nächsten Version kommen. Konnte Cakewalk SONAR schon vor 10 Jahren.

Nun,
ich hänge die riesige Problem-und Wunschliste der Pro Tools-User hier gerne mal an… :laughing:

Haben selber PT mit Controller ausgiebigst verwendet. Glücklicherweise kam dann ja Nuendo, eine der allerbesten DAWs überhaupt.
Sicher, nichts ist perfekt - aber Nuendo ist def. auf dem besten Weg dahin.
Ich bin sehr gespannt, was N 10.5 oder 11 so mit sich bringen. Die neuen Features aus Cubase 10.5 werden sicher bald folgen.


absolut! Ich habe mir so z.B. Macros für ein sog. Ripple Editing uvam. gebaut. Und der gute Logical Editor ist auch einzigartig.
Ohne die multiplen Markerspuren und den CR könnte ich jedenfalls nicht mehr arbeiten.
Auch werden die internen Steinberg-Plugins immer besser, das ist schon alles sehr hochwertig heutzutage, Dritthersteller benötigt man nicht mal mehr zwingend.
Und das Direct Offline Processing ist ebenfalls klasse zu nutzen (DOP verbraucht keine zusätzliche CPU! und hat keine extra Latenz… top!)

Du sprichst sicher vom Combi-Tool, welches in Cubase 10.5 eingeführt wurde. Ja, darauf freue mich auch sehr.
Ansonsten ist ja “ALT” das Multitool in Cubase/Nuendo schlechthin - denn mit diesem kann man z.B. Schneiden/Kopieren/Einzeichnen.

da muss ich dir absolut recht geben das Nuendo 2 noch nicht an SloTools ran kommt, wir sind aber bei Version 10 :smiley:

ich kann nicht verstehen das Leute dieses ProTools wirklich gut finden
ich verzweifele da an den einfachsten Dingen…

Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber, wo wir die Audio Postproduktion für TV Commercials sowie Kino- und Fernsehfilme durchgeführt haben, haben wir wunderbar mit Pro Tools gearbeitet. Pro Tools hat jedoch in der Tat oft Zuverlässigkeitsprobleme. Das hängt natürlich auch wiederum von einer Vielzahl von Faktoren ab, warum, weshalb und wieso. Jedes Tonstudio setzt andere Hard- und Software ein, hat andere Netzwerkkomponenten usw.

Mit der Version 10.3 hat Steinberg Nuendo auch ein Stück weit verbessert. Da ist jedoch noch jede Menge Luft nach oben und es wäre schön, wenn Steinberg die hier angesprochenen Dinge noch mit in ihre zukünftigen Versionen / Updates mit einbringen würde.

dein ursprünglicher Post liest sich aber anders
scheinbar hast du dich inzwischen eingearbeitet…!

Nuendo wird in vielen und auch großen Studios verwendet und Steinberg hat in den letzten Jahren viel an Hausaufgaben gemacht, um in der Postproduktion vermehrt zum Einsatz zu kommen.
Ich vermisse auch Workflows in Nuendo, die in ProTools Brot und Butter waren, doch schaffe es peux a peux, Nuendo so zu konfigurieren, dass ich damit wieder genauso effizient und angenehm arbeiten kann wie nach 10 Jahren ProTools Praxis. Und ich werde sicher, wenn ich mal wieder auf ProTools arbeite, die Dinge vermissen, die ich in Nuendo gerade zu schätzen lerne.
Da ich auch langjähriger Cubase, Ableton, Ohmstudio, Reason und Reaper User bin, sehe ich über dem Teller-Rand immer Goodies bei anderen DAWs , die schmackhafter sind, aber das ist normal.

Ein Beispiel: Ableton wird für mich in Sachen Übersicht immer der Horror bleiben, aber ist für Komposition und intuitives Musizieren einfach der Hammer. Also mache ich manche Sachen lieber dort aber beschwere mich nicht darüber, dass Nuendo bestimmte Ableton Features nicht hat. ProTools und Midi ist viel besser geworden, aber kann sich mit Nuendo und Co noch lange nicht messen.

Was ich damit sagen will: Alle DAW Hersteller schauen sich von den anderen Ideen und Features ab, was ich gut finde, aber ich schätze auch die Unterschiede. Sonst haben am Ende alle DAWs die selben Features und keine Daseinsberechtigung mehr. Dann benutzen doch wieder alle ProTools - Scherz beiseite - wollte das nur eben mal veranschaulichen.

Steinberg geht immer wieder auf Feature-Wünsche ein und nimmt die Community ernst (habe ich bei Avid noch nicht so erlebt).

Daher - PT einfach mal beiseite lassen und sich weiter in Nuendo rein schrauben. Cheers

@wasweißich
… Du bist aber jetzt hoffentlich dahintergekommen, dass man nicht oben in die Timecode-Spur klicken muss um den Cursor zu plazieren.
Das ist nämlich nur eine Häkchen / Einstellung in den Programmeinstellungen - dann kannst du überall im Fenster klicken um den Cursor zu plazieren.

“Wasweißich” will eigentlich lieber mit seinem Pro Tools arbeiten. So scheint es zumindest. :wink:
Man kann einen alten PT-Workflow nicht 1:1 auf Nuendo zu übertragen. Das kann eh nichts werden. Und das ist das Ding daran. ^^

Wo wir alle wissen, dass Nuendo viel besser als Pro Tools ist. Ich selber habe den direkten Vergleich. Es gibt in Nuendo so viel mehr Möglichkeiten und Lösungen für fast alles.

man sollte sich schon mal richtig und ernsthaft mit Nuendo befassen - und nicht solche “Gefühlseingangspostings” hier verfassen.
(…)

C.

naja seine Serie an PT liebesbekundungen ist von Anfang des Jahres
ich glaube er hat sich inzwischen eingearbeitet